Gustav Klimt gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des Wiener Jugendstils, als Wegbereiter der Moderne und als einer der größten erotischen Maler und
Zeichner seiner Zeit.
Gustav Klimt kam am 14. Juli 1862 im Wiener Vorort Baumgarten auf die Welt. Dank eines Stipendiums konnte er bereits als 14-Jähriger auf die Kunstgewerbeschule
in Wien gehen, wo 1877 auch sein Bruder Ernst eintrat.
In den Jahren 1880 bis 1883 erhielten die Brüder
Klimt zusammen mit Franz Matsch die ersten Aufträge
für Decken- und Theaterdekorationen in Wien, Karlsbad und
Reichenberg.Während der Arbeiten
am Wiener Burgtheater setzte sich Gustav Klimt mit der Monumentalmalerei
auseinander.
1888 verlieh Kaiser Franz-Joseph
I. den Brüdern Klimt und Franz Matsch das Goldene
Verdienstkreuz für Kunst.
1891 wurde Klimt Mitglied
der Genossenschaft bildender Künstler Wiens. Im selben Jahr wurde Emilie Flöge seine Lebensgefährtin. Es handelte sich aber nur um eine platonischen Beziehung. Verheiratet war Gustav Klimt nie, seine zahlreichen – angeblich siebzehn – unehelichen Kinder bezeugen aber von Beziehungen zwischen dem Maler und seinen Modellen. Gerüchten zufolge hatte er sogar eine Beziehung mit der berühmt-berüchtigten "Salonière" Alma Mahler-Werfel.
1892 starb Gustav Klimts Bruder und Klimt beendete auch die Arbeitsgemeinschaft mit Franz Matsch.
1897 gründete Klimt zusammen mit anderen Künstlern die Wiener Secession, bzw. die Vereinigung bildender Künstler Österreichs. "Secession" steht für "Abspaltung" von der akademischen Tradition des Wiener Künstlerhauses, weil die Künstler den Konservatismus, der dort vorherrschte und dessen rückwärtsgewandten, am Historismus orientierten Kunstbegriff ablehnten. Die Künstler forderten die Freiheit für Kunst und Künstler von der staatlichen Einmischung. In der Wiener Secession gab Klimt als Präsident immer den Ton an.
Gustav Klimt – Leben und Werk
Klimt (Raúl Ruiz) DVD
Frauen in Gold, Musen und Modelle des Malers Gustav Klimt
Meinungsunterschiede
zwischen Naturalisten und Stilisten innerhalb der "Secession" führen aber zur Spaltung. 1905 traten Klimt und einige andere Künstler aus Protest gegen den zu naturalistischen Stil aus der Wiener Sezession aus.
Von 1898 bis 1900 arbeitete Klimt
intensiv in der "Secession". In dieser Zeit entwickelte
er seinen flächig-ornamentalen Stil, der an Mosaiken erinnert. Auf der Pariser Weltausstellung 1900
erhielt sein Bild die "Philosophie" die Goldmedaille.
Nackte und offen erotische Darstellungen weiblicher Körper sind ein wiederkehrendes Motiv vieler seiner Gemälde. Er war seiner Zeit voraus. 1901 lehnte das Professorenkollegium der Wiener Universität die Fakultätsbilder ab: "Obszöne Kunst" und "gemalte Pornographie" lauteten die kritischen Urteile. Obwohl Klimt noch zu seinen Lebzeiten große Anerkennung als Künstler bekam, wurde er dennoch nicht selten angegriffen und für "verrückt" gehalten.
Das Bild "Fritza
Riedler" (1906) war das erste Porträt seiner "goldenen
Periode", die ihren Höhepunkt im Bild "Der Kuss"
fand.
Die zahlreichen erotischen Frauendarstellungen dieser Zeit zeigen
den starken Einfluss des weiblichen Geschlechts auf
seine Kunst.
Auf der Internationalen
Kunstausstellung in Rom im Jahr 1911 erhielt Klimt den ersten Preis für
sein Gemälde "Tod und Leben".
1917 wurde Klimt
zum Ehrenmitglied der Akademien der Bildenden Künste in
Wien und München ernannt.
Gustav Klimt starb am 6. Feber 1918 im Allgemeinen Krankenhaus in Wien an
den Folgen eines Schlaganfalls.
Klimt revolutionierte die Malerei. In seinen Werken (besonders in jenen seiner "Goldenen Periode") verschmelzen die Figuren und die dekorativem Ornamente zu sinnlichen Kompositionen und bildeneine fast unauflösliche Einheit. In seinen prunkvollen Gemälden vereinen sich Jugendstil- und Symbolismus-Elemente, nicht selten auch surrealistische Elemente. Klimt ist einer der bedeutendsten Vertreter des Jugendstils. Klimts Gemälde sind von starker Flächigkeit charakterisiert. Seine Frauenbilder sind gekennzeichnet von einer dekadent, bis morbiden Erotik. Sein berühmtestes Gemälde "Der Kuss" gilt als "Allegorie der Liebe" par excellence.
Klimt revolutionierte die Malerei. Der zu Lebzeiten sehr umstrittene Maler gilt heute als Hauptmeister des Wiener Jugendstils und Vorläufer des Fantastischen Realismus. Seine mit Goldornamenten verzierten Bilder zählen heute zu den teuersten der Welt.
Klimt beeinflusste mit seinem Stil zahlreiche Künstler, unter anderen Egon Schiele, Oskar
Kokoschka, Friedrich Hundertwasser, sowie Ernst Fuchs und die Wiener Schule des Phantastischen Realismus.
Neben Figuren und Porträts schuf Klimt Landschaftsbilder,
in denen er symbolistische und impressionistische Prinzipien
zusammentrug.
Klimt
2006 drehte die kanadische Filmemacherin Jane Chablani den Dokumentarfilm Stealing Klimt (Die Affäre Klimt), in dem sie sich mit dem Rechtsstreit um fünf Gustav-Klimt-Bilder zwischen der Erbin Maria Altmann und der Republik Österreich auseinandersetzt.
Im selben Jahr inszenierte der chilenische Regisseur Raúl Ruiz den Kinofilm "Klimt", ein inszeniertes Filmporträt von Gustav Klimt und seiner Zeit.