Musik

Hubert von Goisern



Hubert von Goisern (geb. 1952 in Bad Goisern, Oberösterreich), ei­gent­lich Hubert Achleitner, ist ein international agierender österreichischer Lieder­ma­cher. Sein Künstlername „von Goisern“ leitet sich von seinem Heimatort ab.
Musikalisch stellt Hubert von Goiserns Musik eine Mischung aus mo­der­ner Rockmusik und alpiner Volksmusik dar. Klanglich ist das Akkordeon dabei ein wesentliches Element. Basierend darauf verbindet er seinen Stil auch mit Musikarten wie Reggae, Soul, Jazz und afrikanischer Volksmusik. Weitere Einflüsse kommen von der brasilianischen Samba und vom altamerikanischen Funk.
Sei­ne erste musikalische Ausbildung erhielt Hubert in der Blaskapelle seines Hei­mat­or­tes, als erstes Instrument lernte er die Trompete zu spielen. Schon bald reichte ihm das Repertoire der dörflichen Kapelle nicht mehr. Zunächst lernte er akustische Gitarre, um sich dann der E-Gitarre zu widmen. Später erlernte er weiter Instrumente, wie etwa das Akkordeon.
Hubert von Goisern - Iawaramoi (Steirer)
Als ihm Österreich zu eng wurde, zog er nach Südafrika, wo er als Che­mie­la­borant arbeitete. Er engagierte sich gegen die Apartheid, verließ das Land aber, auch wegen der Rassentrennung, nach etwa vier Jahren. Anschließend zog er nach Kanada, wo er 3 Jahre blieb und in Toronto Flamencogitarre studierte. Bevor er nach Österreich zurückkehrte, verbrachte er mehrere Monate bei den Kopfjägern auf den Philippinen und lernte deren Lieder und Instrumente kennen.
Durch den Austausch mit den verschiedenen Volksmusiken fand er allmählich einen eigenen musikalischen Stil, der offen war für Einflüsse aus fremden Musikstilen und -richtungen.
Seit 1984 wieder in Österreich, arbeitete er als Musiker und Komponist und studierte an der Wiener Musikhochschule Elektroakustik und experimentelle Musik. 1986 begegnete Hubert den Musiker Wolfgang Staribacher, mit dem er die Band „Original Alpinkatzen“ gründete. Während Staribacher sich Wolfgang von Wien nannte, nahm Hubert den Künstlernamen Hubert von Goi­sern an. Ihre erste Veröffentlichung war das Album "Alpine Lawine“ im Jahr 1988.
Hubert von Goisern entwickelte mit den Alpinkatzen einen völlig neuen Musik­stil, der aus einer Mischung von traditioneller Volksmusik und Rockmusik be­stand und als Alpenrock bekannt wurde. Der wirkliche Durchbruch gelang der Gruppe 1992 mit dem Album "Aufgeigen stått niederschiassen", auf dem die Songs „Heast as nit“ (Mundartausdruck für „Hörst du es nicht"), "Weit, weit weg“ und „Hiatamadl" (Hirtenmädchen) zu hören waren.
Hubert von Goisern - Wann i durchgeh durchs Tal
Nach einem kurzen Intermezzo in der Filmmusik ("Schlafes Bruder") löste von Goisern die Alpinkatzen auf, um sich weiter vom Alpenrocker zum Welt­mu­si­ker zu entwickeln.
Hubert von Goisern - Von der hohen Alm
1999 begann Hubert von Goisern mit ei­ner neuen Band ein Album mit ös­ter­reichischen Volksliedern aufzunehmen. 2000 kam „Fön“ in den Handel. 2001 wurde Hubert von Goisern als bester „Künstler Pop/Rock national“ erstmals mit dem Amadeus Austrian Mu­sic Award ausgezeichnet.
Es folgte eine Reihe von Konzerten in Ägypten und Westafrika. In Assiut in Ägypten spielte er zusammen mit dem berühmten ägyptischen Musiker Mohamed Mounir, der traditionelle Sufi-Musik um Pop- und Rock-Elementen bereicherte. Der Dokumentar-Musikfilm „Grenzenlos" berichtet vom diesem Zusammentreffen von österreichischer und afrikanischer Musik. Mit Mounir ging von Goisern später durch den gesamten deutschsprachigen Raum auf Tournee.
Hubert von Goisern - Wieder hoam
2006 schrieb von Goisern einen offenen Brief an FPÖ-Obmann HC Strache mit der Forderung, dass seine Musik nicht mehr bei FPÖ-Veranstaltungen gespielt werde. Unter anderem stand darin: „Ich stehe für eine offene, tolerante Ge­sellschaft, für den Abbau der Ängste vor dem Fremden und Neuen, und nicht das Schüren derselben".
2007 startete Hubert von Goisern auf einem kleinen zur Bühne umgebautes Frachtschiff die Linz Europa Tour, eine Tournee durch viele Länder Europas. Auf der Tour wurden in zahlreichen Städten gemeinsame Konzerte mit lokalen Musikern gegeben. Von dieser Tour wurde eine Dokumentation ("Goisern goes East") als DVD veröffentlicht.
 
 
 
2011 erschien das Album „Entweder und Oder", das sich in die Top 10 der österreichischen und die Top 20 der deutschen Hitparade platzierte.
2011 kuratierte er zusammen mit ca. 20 Künstlerinnen und Künstlern für die Ausstellung Alpenliebe auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe (Groß­glock­ner) ein mehrstündiges Hörerlebnis.
Im Oktober 2014 erschien sein Album Filmmusik, in dem 16 der bekann­tes­ten Stücke von Hubert von Goisern versammelt sind. Diese sind auch der Soundtrack für den Film „Österreich: Oben und Unten“ (Regie: Joseph Vilsmaiert.
Ab April 2015 war von Goisern selbst auf der großen Leinwand im biogra­fi­schen Dokumentarfilm „Brenna tuat's schon lang“ zu sehen. 2016 ging von Goisern auf Tour in die USA.

Hubert von Goisern mischt gerne Pop und Rock mit traditioneller Volks­mu­sik, und überhaupt verschiedene Stile. Auch „Zeiten & Zeichen", sein neues Album ist ein unglaublich interessantes, unzählige Stile integrierendes Werk.

Freunde... (das Leben ist lebenswert)
Eigentlich wollte von Goisern über Franz Lehar schreiben. Dabei kam er aber auf dessen Librettisten Fritz Löhner-Beda, der in Auschwitz er­mor­det wurde. Das Schicksal von Löhner-Beda nahm ihn stark mit.
So beginnt das neue Album mit dem unfassbar traurigen Song „Freunde". Darin erzählt er die Geschichte von Fritz Löhner-Beda. Nach diesem harten Anfang hat von Goisern einen Streifzug durch sein ganzes bisherige Werk hineingepackt. Er mischt , wie von ihm bekannt, verschiedene Stile: Landler, Hardrock, Mariachi-Klänge, Jodler und Polka, nur um einige zu nennen. So vielseitig hat er selten musiziert.
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