Literatur/ Medien

Gypsy Spirit (Film)



Filme wie diesen von Klaus Hundsbichler sieht man fast ausschließlich in den anspruchsvollen Pro­gramm­kinos oder - zu später Stunde - in manch einem dritten Fern­seh­pro­gramm. Das große Publikum nimmt kaum von ihnen Notiz, sie taugen nicht zum Blockbuster, denn sie liegen abseits des US-ame­ri­ka­ni­schen Mainstreams. Wer "Gypsy Spirit, Harri Stojka - eine Reise” trotzdem in einem Kino- oder TV-Programm entdeckt, sollte ihn sich nicht entgehen las­sen. Es handelt sich um einen großartigen Musikfilm!
Klaus Hundsbichler

Klaus Hundsbichler (1953 in Kufstein geboren) ist ein österreichischer Re­gis­seur, der zahlreiche Musikvideos und -dokumentationen für Größen wie David Bowie, Queen, Miles Davis und Michael Jackson realisiert hat. Sein 2010 er­schienener Film Gypsy Spirit, bei dem er Regie führte, das Drehbuch schrieb und als Kameramann agierte, wurde 2011 mit der Romy für den besten Kino- Dokumentarfilm des Jahres ausgezeichnet.

Harri Stojka
Lizenz
Harri Stojka (ge­bo­ren 1957 in Wien) ist ein ös­ter­rei­chi­scher Gi­tar­rist, Kom­po­nist, Band­lea­der und Sän­ger, der als ei­ner der be­deu­tends­ten ös­ter­rei­chi­schen Jazz-Mu­si­ker der Ge­gen­wart gilt. Er ent­stammt der Lo­va­ra-Ro­ma-Dy­nas­tie vom Stamm der Ba­ga­rescht­schi und zählt zu den be­kann­tes­ten Ro­ma Österreichs. Sein Musikstil wird auch Gipsysoul genannt.
"Gypsy Spirit (Trailer)
Mosa Sisic
Mosa Sisic (eigentlich Moša Šišic), der aus einer Roma-Musi­ker­familie aus Serbien stammt, ist ein Meister seines Instruments, der Geige. Moša Šišic hat seinen eigenen Stil entwickelt, der sich von der Romamusik ableitet, aber auch Einflüsse aus der Welt des Orients und des Balkans sind immer wieder zu entdecken.
"Gypsy Spirit (ein weiterer Trailer)
Der Film
Der Film handelt von einer Indienreise des welt­weit be­rühm­ten Gi­tar­risten Har­ri Stojka und sei­nes Freun­des und Mu­si­ker­kol­le­gen Mosa Sisic. Sein Ziel war die Su­che nach den Wur­zeln sei­ner tra­di­tions­rei­chen Mu­sik. Stojka wuss­te, dass die­se nicht in Eu­ro­pa lie­gen, son­dern in Indien, dem Ur­sprung der Roma und ihrer Kultur. Die frühe Geschichte der Roma-Kultur liegt zwar im Dunkeln, es gilt al­ler­dings als ge­si­chert, dass dieses Volk einst vom indi­schen Rajasthan aus zu einer großen, bis heute nicht abgeschlossenen Reise auf­brach. Über Jahrhunderte führte sie diese Reise durch unzählige Länder und Kulturen. Die einzige Hei­mat, die dem Volk blieb, war seine Kultur, zu allererst seine Musik.
Harri Stojka und Catalin Draghici
Stoikas Ziel war deshalb Rajasthan. Er und Sisic fuhren dort von Ort zu Ort, um indische Mu­sik­vir­tuosen zu treffen und deren faszinierenden Klang­wel­ten kennenzulernen. Und überall, wo die Beiden Rast machten, wurde musiziert. "Die Mu­sik ist eine Sprache des Herzens und nicht der Zun­ge!“ sagte einer der Virtuosen. Die mu­si­ka­li­sche Verständigung funktionier­te rei­bungs­los und mit einer derartigen Kraft, dass man meinen könnte, sie hätten seit jeher zu­sam­men gespielt. So traf sich der Gypsy-Jazz mit den exotischen Klängen des Ostens in vielen Sessions zu einer mitreißenden und fasziniernden Musik.