Der gebürtige Wiener Thomas Raab (1970) studierte zunächst Mathematik und Sportwissenschaften. Bereits während seines Studiums machte er sich aber einen Namen als Sänger und Liedermacher. Nach dem Abschluss seines Studiums unterrichtete Thomas Raab bis 2008 an einem Wiener Gymnasium.
Bekannt wurde Raab aber hauptsächlich für seine Tätigkeit als Schriftsteller. 2007 wurde er schlagartig mit seinem Debüt-Kriminalroman "Der Metzger muss nachsitzen" bekannt. Der Roman wurde prompt für den Friedrich Glauser Preis 2008 in der Sparte "Debüt" nominiert, sowie für den Belletristikpreis der Literaturmesse "litera08" in Linz.
Was Thomas Raab von vielen anderen Krimiautoren unterscheidet, die ebenso spannende, in einem Atemzug zu lesende Kriminalromane verfassen,
Der Metzger sieht rot
das sind die zahlreichen kleinen Geschichten und philosophischen Betrachtungen, von denen die Krimis durchzogen sind, die Menschenbilder, die in ihrer "Einfachheit" doch facettenreich bis kompliziert sein können, und es ist vor allem der ironisch-bissige Unterton, der den Leser auf seinem Weg zur Aufklärung der Kriminalfälle ständig begleitet. Man bemüht sich nicht nur, die komplex gesponnenen, nicht selten skurrilen Vorkommnisse zu interpretieren und daraus seine Schlüsse zu ziehen, es geht bei den Geschichten, in die der liebenswürdige Restaurator und Ermittler-per-Zufall Willibald Adrian Metzger verwickelt wird, um die Freude am Lesen an sich.
Lesung mit Thomas Raab
Der dicke und tollpatschige Eigenbrötler Willibald Adrian Metzger ist ein ausgesprochen gemütlicher Geselle. Er liebt füllige Oberweiten bei Frauen, gönnt sich oft und gerne ein Glas Rotwein, werkelt beim Restaurieren der ihm anvertrauten alten Möbelstücke behutsam und sinnierend vor sich hin und geht großen Menschenansammlungen lieber aus dem Weg.
Pressestimmen
„Dieser Metzger ist Kult! Der Wiener Schriftsteller Thomas Raab gilt (...) als neuer Stern am Krimi Himmel (...). Bei der kriminalistischen Restaurierungsarbeit Metzgers schwingt immer eine Spur gesellschaftlicher Sarkasmus mit. Und ein wunderbarer Wiener Schmäh. In Österreich gilt Thomas Raab bereits als Star.“ (Freundin)
„Mit dem 'Metzger' bekommt der Leser ein Werk aufgetischt, das in etwa so ist, wie Blätterteig mit Kirschmarmelade, Puderzucker und einem Batzen Schlagobers - es ist lecker, liegt nicht schwer im Magen und macht Lust auf mehr.“ (Neue Westfälische)
„Thomas Raab macht mit Sprachwitz, Ironie und der wunderbaren Gabe, seltsame Ereignisse auf schräge Weise zu verknüpfen, alles zu einem großen, logischen Ganzen, und das zeichnet diesen vierten verschroben-vergnüglichen Metzger-Fall auch aus.“
(Wiener Zeitung)
„Das ist Unterhaltung der schrägen Art, die sich selbst nie allzu ernst nimmt. Auch das ist sehr österreichisch.“ (Salzburger Nachrichten)
"Der Metzger" (Trailer)
Kleine Leseproben
„Und weil Raucher zwar den Rauch nicht mehr riechen, aber eben nur den Rauch, kann der Pospischill natürlich problemlos die schwere Rotweinfahne wittern, die der Metzger da angeschleppt hat.“
„So ist der halbwegs vernünftig denkende Mensch heutzutage nirgendwo zuhause, während die übrigen Primaten sich eine Heimat aufbauen, die sie sich in absehbarer Zeit ohnedies gegenseitig ausräuchern.“
„ ... die ist genau der Typ Frau, der Männer mit ihrem hormonellen Scheuklappenblick auf dem Leim gehen, wie 17-jährige Führerscheinbesitzer einem Golf-GTI-Leasingangebot.“
„ .... begrüßt sie überschwänglich, nähert sich bei seinen beiden behutsam auf die Wangen geklatschten Begrüßungsküssen auffällig ihrem nach Pfirsich duftenden Lippenbalsam ... “
„Die Verstorbenen suchen sich die unpassendsten Momente, um ihr Recht auf das Nicht-Vergessenwerde einzufordern.“
„Dem Pospischill ist eine leichte Verstimmung anzusehen. Nichts aber gegen den Grant, der sich im Metzger ausbreitet wie die Schnellimbissrestaurants in der Innenstadt.“
Und weil Willibald Adrian Metzger nicht nur in Österreich sehr populär ist, beschloss die ARD einige der Metzger-Krimis zu verfilmen. Die Dreharbeiten begannen 2014 in Innsbruck. Verfilmt wurden zunächst zwei Bücher. Die Hauptrolle spielt "Wi-sind-Kaiser"-Darsteller Robert Palfrader. Ihm geligt es recht gut, Willibald Adrian Metzger zu einem Charakter, der vollständig wirkt, zu machen. Die dauerlächelnde Schauspielerin Dorka Gryllus hingegen, die kaum etwas Gemeinsames mit Metzgers üppigen, etwas derben Freundin Danjela Djurkovic hat, ist eher fehl am Platz. Die allzu malerische Kulisse passt auch nicht wirklich zum Bild, den man sich beim Lesen der Raab-Krimis gemacht hat.