Kürbiskernöl ist ein aus den gerösteten Kernen des Steirischen Ölkürbisses, hergestelltes Pflanzenöl. Das Öl eignet sich besonders gut als Salatöl, es ist aber auch bei der Zubereitung zahlreicher kalter und warmer Speisen verwendbar.
Kürbiskernöl wirkt auf den ersten Blick zähflüssig und dunkel. Sobald man es aber in Salate oder Suppen gibt, bekommt es tiefgrüne Schattierungen und entfaltet ein sehr intensives nussiges Aroma. Das ist darauf zurückzuführen, dass die Kürbiskerne vor der Ölpressung getrocknet, gemahlen und geröstet werden. Das herkunftsgeschützte Steirische Kürbiskernöl g.g.A. hat in den letzten Jahren als kulinarisches Aushängeschild der Steiermark die internationale
Küche erobert.
Kürbiskernöl schmeckt nicht nur gut, es ist auch zweifelsohne gesundheitsfördernd. Besondere Phytosterole wirken positiv auf Prostata und Reizblase. Die im Kürbiskernöl enthaltenen Selen und Vitamin E verleihen ihm eine antioxidative Wirkung, dank derer der Organismus vor freien Radikalen geschützt wird.
Der hohe Anteil an Linolsäure und Phytosterinen gibt dem Öl außerdem eine cholesterinsenkende Wirkung. Der hohe Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren wirkt gefäßerweiternd. Darüber hinaus wird dem Kürbiskernöl eine positive Wirkung bei Prostata-Adenomen im Anfangsstadium nachgesagt. In der Naturheilkunde wird das Kürbiskernöl gegen hohen Blutdruck, Arteriosklerose, Prostataleiden, Blasenentzündungen und vieles mehr verwendet.
Steirisches Kürbiskernöl g. g. A
Prämiertes steirisches Kürbiskernöl aus kontrolliertem Anbau (g.g.A.)
Die Entstehung des Kürbiskernöls ist eng mit der Steiermark verknüpft. Bereits Anfang des 18. Jahrhunderts wurde in unseren Breiten aus Kürbiskernen Öl gepresst, damals noch aus beschalten Kernen. Vor ungefähr hundert Jahren begannen dann steirische Bauern, weichschalige Sorten anzubauen und züchteten schließlich den "schalenlosen Steirischen Kürbiskern“. Anders als andere Kürbiskerne haben die Samen des Steirischen Ölkürbis nämlich keine hölzerne Hülle, sondern nur ein dünnes Silberhäutchen. Dadurch lassen sich die weichen Kerne gut zu Öl pressen.
Spinnrad Steirisches Kürbiskernöl 250ml
Die Abkürzung "g.g.A." steht für "geschützte geografische Angabe". 1996 wurde dem Öl Herkunftsschutz von der EU ausgesprochen. Seit 1998 haben sich über 2.300 heimische Kürbiskernproduzenten und etwa 30 Ölmühlen im Erzeugerring "Steirisches Kürbiskernöl g.g.A.“ zusammengeschlossen, um den Herkunftsschutz gemeinsam umzusetzen. Ein Kontrollsystem gewährleistet, dass ausschließlich Kürbiskerne aus dem geschützten Gebiet zu "Steirischem Kürbiskernöl g.g.A " verpresst werden. Auch die Pressung darf nur dort erfolgen. Jede Flasche Steirisches Kürbiskernöl wird seither mit einer Banderole mit individueller Kontrollnummer versehen.
Steirisches Kürbiskernöl
Beim Kauf von Kürbiskernöl sollte man genau auf das Etikett und die Kontrollnummer schauen, denn laut einer Untersuchung kommen mehr als die Hälfte der Öle aus dem Ausland (z.B. aus China). Nur die Öle mit geschützter geografischer Angabe (g.g.A.-Öle), dürfen als "Steirisches Kürbiskernöl" gekennzeichnet werden.
Diese Bezeichnung darf laut EU-Verordnung nur verwendet werden, wenn die Kerne für das Öl vom steirischen Ölkürbis stammen, zudem sind nur bestimmte Anbaugebiete zugelassen. Außer in der Steiermark dürfen die Kürbisse auch im Südburgenland und in Teilen Niederösterreichs wachsen. Vorgeschrieben wird auch, wo gepresst werden darf und mit welchem Verfahren.
Wegen des sehr intensiven Geschmacks sollte Kürbiskernöl sehr sparsam dosiert werden. Hohe Temperaturen beim Kochen und Braten verträgt es sowieso nicht. Einmal geöffnete Flaschen sollten unbedingt im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Frischer Salat mit Kürbiskernöl
Zutaten
Am Besten eignen sich Blattsalate wie junger Kopfsalat (Häuptlsalat), Rucola oder/und Pflücksalat. Auch Radieschenscheiben oder Cherrytomaten eignen sich außerordentlich gut.
Zubereitung
Gewaschenen Blattsalat mit wenig Essig (kein Balsamico!) oder Zitronensaft und Öl beträufeln, mit Schnittlauch, etwas Salz und Pfeffer bestreuen und mit Baguette-Brotscheiben servieren.
Kürbissuppe
Zutaten (2 Personen)
700 g Kürbisfleisch
2 Lauchstangen
3
–4 mehlig kochende Kartoffeln
4 EL Butter
0,5 l Gemüsebrühe (auch Würfelbrühe)
3–4 EL Schlagobers oder Crème fraîche
4 TL Kürbiskernöl
Eine Prise frisch geriebener Muskatnuss
Frisch gemahlener Pfeffer, Salz
Zubereitung
Gesund und fit durch Kürbiskernöl
Den Kürbis schälen und das Fleisch in Würfel zerschneiden. Den Lauch waschen, putzen, und den weißen Stängel in Scheibchen schneiden. Kürbis und Lauch in der heißen Butter leicht anschwitzen, ohne dass letzterer Farbe annimmt. Die geschälten und kleingewürfelten Kartoffeln dazugeben. Zum Schluss kommt die Brühe hinzu. Würzen und etwa eine Stunde auf kleiner Flamme köcheln lassen. Danach die Suppe mit einem Mixer pürieren, ggf. Brühe hinzufügen, falls sie zu sehr eingedickt ist. Obers (Sahne) hinzufügen, umrühren, alles abschmecken und ggf. nachwürzen. Ev. die Suppe wieder erhitzen.
Die Suppe in Suppentassen servieren und mit einem Teelöffel Kürbiskernöl pro Person beträufeln. Man kann die Suppe auch mit gerösteten Weißbrotwürfeln anreichern.
Kernöl-Gugelhupf
Zutaten
4 Eier
1 dl Wasser
1 Päckchen Vanillezucker
1 dl Kernöl
150g Puderzucker
100g Kristallzucker
250g Mehl,
1/2 Päckchen Backpulver
Kürbiskerne nach Bedarf
Fett für die Form
Zubereitung
Form einfetten und mit Mehl ausstauben, mit halbierten Kürbiskernen belegen. Eidotter, Wasser, Staubzucker, Vanillezucker und Kernöl vermengen und schaumig rühren, Eiweiß mit Kristallzucker nicht ganz steif aufschlagen, Dotter mit einem Drittel des Eischnees und dem Mehl glatt rühren, dann den restlichen Schnee unterziehen.
Bei 160° Celsius etwa 1 Stunde backen. Den noch heißen Gugelhupf mit dem Puderzucker überziehen.
Steiermark-Besucher sollten es sich nicht entgehen lassen, an einer Kernölverkostigungstour teilzunehmen.