Land der Berge, Land
am Strome ist die Nationalhymne (Bundeshymne) der Republik
Österreich.
In der Geschichte Österreichs
war seit 1797 die Haydn-Hymne, nach welcher heute
die deutsche Nationalhymne gesungen wird, in verschiedensten
Fassungen die Hymne Österreichs.
Joseph Haydn - Kaiserquartett
In der Ersten Republik wurde
1920 bis 1929 die Renner-Kienzl-Hymne („Deutschösterreich,
du herrliches Land“) als inoffizielle Nationalhymne
gebräuchlich. In den Folgejahren bis 1938 war es die Kernstock-Hymne
(„Sei gesegnet ohne Ende“). Ab 1936 wurde zusammen
mit dieser oft das Lied der Jugend gesungen.
Deutschösterreich, du herrliches Land
(1920-1929)
Nach dem Anschluss an das Deutsche Reich wurden auch in Österreich
das Deutschlandlied zusammen mit dem Horst-Wessel-Lied gesungen.
Osterreichische Bundeshymne(MP3-Download)
Hymnen der Welt [Doppel-CD]
Neunzehn Tage vor
seinem Tod, am 5. Dezember 1791, hatte Wolfgang Amadeus Mozart sein letztes vollständiges Werk geschrieben, die Freimaurerkantate (KV 623). Einem Teil der gedruckten Ausgabe war das später
sehr bekannte „Kettenlied“ KV 623a mit dem Text „Brüder
reicht die Hand zum Bunde“ beigebunden.
Nach neueren Erkenntnissen führender Musikwissenschaftler
stammt dieses Stück allerdings nicht von Mozart, sondern von
einem seiner Logenbrüder, Johann Holzer.
Im April 1946 wurde ein
Preisausschreiben ausgeschrieben, in dem
eine neue Hymne gesucht wurde. Bei den Melodien erreichte das
Freimaurerlied Brüder reicht die Hand zum Bunde die höchste
Punktzahl. Die Melodie wurde vom Ministerrat daraufhin zur Hymne erhoben.
Österreichische Bundeshymne
Im Text haben sich zwei Fehler eingeschlichen - Wer findet sie?
Die Jury entschied sich
für den von Paula Preradovic vorgeschlagenen Text Land der Berge, Land am Strome und am 25. Feber 1947
erfolgte ein Ministerratsbeschluss, der den Preradovic-Text
in leicht veränderter Form als neue „Volkshymne“ (die Bezeichnung „Bundeshymne“ kam erst später
auf) proklamierte.
Land der Berge, Land am Strome,
Land der Äcker, Land der Dome,
Land der Hämmer, zukunftsreich!
bis 2012
Heimat bist du großer Söhne,
seit 2012
Heimat großer Töchter und Söhne,
Volk, begnadet für das Schöne,
vielgerühmtes Österreich.
Heiß umfehdet, wild umstritten
liegst dem Erdteil du inmitten,
einem starken Herzen gleich.
Hast seit frühen Ahnentagen
hoher Sendung Last getragen,
vielgeprüftes Österreich.
Mutig in die neuen Zeiten,
frei und gläubig sieh uns schreiten,
arbeitsfroh und hoffnungsreich.
bis 2012
Einig laß in Brüderchören
seit 2012
Einig laß in Jubelchören,
Vaterland, dir Treue schwören,
vielgeliebtes Österreich.
Änderung des Textes der Nationalhymne: SPÖ, ÖVP und Grüne haben sich am 13. Juli 2011 darauf geeinigt, aus politischer Korrektheit die Textpassage „Heimat bist du großer Söhne“ um die „Töchter“ zu erweitern. Am 7. Dezember 2011 wurde in namentlicher Abstimmung im Nationalrat das Bundesgesetz über die Bundeshymne der Republik Österreich beschlossen, das am 1. Jänner 2012 in Kraft trat.
Der Auftritt des Volksrockers Andreas Gabalier beim Großen Preis von Österreich am 22. Juni 2014 sorgte für Diskussionen, weil er die österreichische Bundeshymne in der alten Version gesungen hatte, also die „großen Töchter“ ausgelassen hatte.
Die ehemalige Frauenministerin Maria Rauch-Kallat übte starke Kritik aus und beleidigte Gabalier sogar in einer ORF-Studio-Diskussion. Gabalier konterte, dass die Gesetzesänderung „nur vom Parlament“ beschlossen und das Volk nicht gefragt worden sei. Dieses sei aber mehrheitlich für die alte Version, die „ein Stück österreichisches Kulturgut“ darstelle. Auch die österreichische Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) kritisierte den Volks-Rock'n'Roller und postete ein Foto mit dem richtigen Text als „kleine Lernhilfe“ auf ihrer Facebook-Seite. Der Schuss ging aber nach hinten los, in den sozialen Netzwerken erntete sie einen Shitstorm mit u.a. drastischen persönlichen Beschimpfungen.
Eine für alle Österreicher auch sehr stark Identifikation stiftende Komposition ist der von Johann Strauss Vater komponierte Radetzky-Marsch. Mit dem Radetzky-Marsch wird traditionell das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker beendet.
Radetzky-Marsch
Das Publikum klatscht dabei traditionell im Takt (nach Angaben des Dirigenten) mit.