Persönlichkeiten

Klaus Maria Brandauer



Nicht viele deutsche Schauspieler waren in Hol­ly­wood erfolgreich. Klaus Ma­ria Bran­dauer schaffte es: Er spielte in „Jenseits von Afrika“ an der Seite von Robert Redford und Meryl Streep und in dem James-Bond-Film „Sag niemals nie“ zusammen mit Jean Connery.
Foto: Manfred Werner (Lizenz)
Klaus Maria Bran­dau­er (ei­gentvlich: Klaus Georg Steng) kam am 22. Juni 1943 in Bad Aus­see (Stei­er­mark) auf die Welt. Bran­dau­ers Va­ter war der aus Deutsch­land stam­men­de Zoll­be­am­te Georg Steng, sei­ne Mut­ter die Ös­ter­rei­che­rin Ma­ria Bran­dau­er, de­ren Mäd­chen­na­men er spä­ter als Künst­ler­na­me wähl­te. Zu­nächst lebte er bei seinen Großeltern in Altaussee. Später lebte er bei seinen Eltern in Deutschland. Nach dem Abitur (1962) studierte er zwei Semester an der Stuttgarter Hochschule für Musik und Dar­stellende Kunst. 1963 hatte er sein Debüt als Claudio in ShakespearesMaß für Maß“ am Landestheater Tübingen. Später spielte er am Theater in der Josefstadt in Wien. Seit 1972 ist Brandauer Ensemblemitglied und Regisseur am Wiener Burgtheater. Brandauer lehrt auch als Professor am Max-Reinhardt-Seminar in Wien.
Mit dem Film „Mephisto“ (1981), einem deutsch-ungarischen Film von István Szabó, des­sen Drehbuch auf dem gleichnamigen Roman von Klaus Mann (1936) ba­siert, wurde Brandauer international bekannt. Der Roman zeichnet die Karriere des Schauspielers Gustaf Gründ­gens als Mus­ter­beispiel des Opportunismus ei­nes Künstlers zu Anfang des Dritten Reichs. Der Film reduziert die Bezüge zu Gründgens und ver­dichtet die fiktive Hauptfigur Hendrik Höfgen zum Typus des korrumpierbaren Künstlers.
Mephisto
Im Film „Sag niemals nie“ (dem Remake von „Feuerball") spielte Bran­dauer die Rolle von Maximilian Largo, Gegenspieler von James Bond. Als er mit dem Film „Mephisto“ (1982 Oscar für den besten fremd­spra­chi­gen Film) nach Amerika kam und die Rolle eines operettenhaften Bö­se­wichts angeboten bekam, war er zunächst em­pört! Doch dann dachte er sich: „Bevor ich ei­nen deutschen Offizier nach dem anderen spie­le, dann besser gleich in einer Ope­rette.“.
Als Bösewicht gegen James Bond („Sag niemals nie“)
Mit seiner Nebenrolle in „Jenseits von Afri­ka“ (1985) an der Seite von Meryl Streep und Robert Redford erreichte Bran­dauer den Höhe­punkt seines internationalen Ruhms. Mit dem Film erhielt er eine Oscar-No­mi­nie­rung und einen Golden Globe. Zusammen mit István Szabó arbeitete er in „Oberst Redl“ (1985) und „Ha­nus­sen“ (1988).
2006 führte er im wiedereröffneten Ad­mi­rals­palast in Berlin Regie bei der Inszenierung von Bertolt Brechts Drei­gro­schen­oper und inszenierte an der Oper Köln Richard Wagners Oper Lohengrin. 2007 spielte er in Berlin den Wallenstein in Peter Steins Großprojekt. 2008 drehte Brandauer unter der Regie von Francis Ford Coppola den Film „Tetro“ in Argentinien.
"Der Fall Wilhelm Reich“ ist der Titel einer Filmbiografie über den ös­ter­reichischen Psychoanalytiker Wilhelm Reich (1897–1957). Thematisiert wird im Film nur der letzte Abschnitt seines Lebens, den er 1939–1957 im US-amerikanischen Exil verbrachte.
DER FALL WILHELM REICH | Trailer

Klaus Maria Brandauer war bis zu deren Tod 1992 mit der Regisseurin und Drehbuchautorin Karin Brandauer verheiratet, mit der er seinen ersten Sohn bekam. 2007 heiratete Brandauer die The­aterwissenschaftlerin Natalie Krenn. Anfang Mai 2014 kam Brandauers zweiter Sohn zur Welt.
Vis à vis: Doku (2015)
Klaus Maria Brandauer lebt heute in Altaussee, Wien, Berlin und New York. Doch sein „Zuhause“ ist Altaussee, dort komme er her, und dort ge­höre er auch hin, so der Schauspieler. In die­sem Ort gibt es auch eine Klaus-Ma­ria-Bran­dauer-Promenade, ein schattiger Fuß­weg, der direkt in den Ortskern von Bad Aussee führt.