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Waldviertel |
Moore, Granitsteine, dunkle Wälder, romantische Dörfer und Burgen charakterisieren die abwechslungsreiche Landschaft des Waldviertels, eines der Viertel in Niederösterreich, dem nördlichsten Bundesland Österreichs. |
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Litschau ist ein kleines Städtchen mit 2300 Einwohnern im Bezirk Gmünd im niederösterreichischen Waldviertel. Sie ist die nördlichste Stadt in Österreich und seit 2007 Luftkurort. Die 600 Jahre alte Stadt hat einen sehr hübschen historischen Stadtkern. |
Litschau ist auch der Heimatsort des Musikers und Komponisten Kaspar Schrammel, dessen Söhne die berühmte Wiener Schrammelmusik gründeten. Somit rühmt sich die Stadt, der Geburtsort dieser Musikart zu sein. Rund um den Herrensee und im Herrenseetheater im alten Strandpark findet jeden Sommer drei Tage lang das Schrammelklang-Festival statt. |
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Litschau - am Torplatz |
Das Wahrzeichen der Stadt, die sehr nahe an der tschechischen Grenze liegt, ist das aus dem 13. Jahrhundert stammende Schloss Litschau. Das Schloss ist heute in Privatbesitz und kann deshalb nur von außen besichtigt werden. Über den alten Schlossturm erzählt man schaurige Geschichten. Man nennt ihn "Hungerturm", weil hier laut Überlieferung die Verbrecher und die Kriegsgefangenen dem Hungertod ausgeliefert wurden. |
Die Eingekerkerten mussten oben auf dem Turm auf den vorspringenden Steinen, die wie ein Kranz die Mauern umgeben, umhergehen. Wenn sie in die Tiefe blickten und es ihnen schwindlig wurde, riskierten sie, in den Tod zu stürzen. Wenn sie nicht hinabstürzten, so mussten sie im Turm verhungern. |
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Schloss Litschau |
Laut einer Legende soll in den Vollmondnächten der frühere Besitzer des Schlosses, der berüchtigte Wenzel Moratschky von Noskau, auf dem Turm herumspuken. Er hatte durch die blutige Niederschlagung des niederösterreichischen Bauernaufstandes (1596 - 1597)
traurigen Ruhm erlangt. Die niederösterreichische Bevölkerung fürchtete seine schwarzen Reiter zum Teil mehr als die Türken. Schließlich wurde er während des Aufstands tödlich verwundet. |
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Geheimnisvolles Waldviertel: Magisches, Besonderes,
Kurioses und Unbekanntes |
Wandern in Ostösterreich |
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Einer anderen Legende nach soll während der Schwedenbelagerung von 1645 vom Hungerturm aus die Burgfrau mit Pfeil und Bogen einem schwedischen General, der gerade sein Mittagessen zu sich nahm, den Löffel aus der Hand geschossen haben. Die Burg und die Stadt waren damals so gut befestigt, dass es den Schweden nicht gelang, sie einzunehmen. |
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Der Herrensee in Litschau |
Direkt am Rande des Ortszentrums liegt der idyllische Herrensee, ein etwa 1600 Meter langes Gewässer, das Litschaus Naherholungsgebiet darstellt. Auf dem 4,5 km langen Herrensee-Rundweg kann gewandert werden, auf dem See selbst kann man Bootsfahrten per Elektro-, Tret- und Ruderboot genießen, und bei Anglern ist der See wegen seines Fischreichtums (Karpfen, Zander, Hechte, Schleien und Welse, nur um einige zu nennen) sehr beliebt. Im Winter ist er ideal zum Eislaufen und Eisstockschießen.
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Das Drachenboot-Rennen auf dem Herrensee |
Einmal im Jahr findet auf dem Herrensee ein Drachenbootrennen statt. Die etwa 12 m langen, mit farbenprächtigen Drachenköpfen geschmückten Booten werden in Litschau mit 16 Paddlern besetzt, einem Trommler und einem Steuermann. Der Trommler sitz ganz vorne und gibt den Takt an. |
Der Steuermann steht hinten im Drachenboot und steuert das Boot mit einem Langruder, um es auf einem geraden Kurs zu halten. Die Drachenboote werden mit Stechpaddeln fortbewegt. Das amüsante an so einem Rennen ist, dass die Mannschaften aus bunt zusammengewürfelten Teilnehmern bestehen, die in den meisten Fällen auch nicht besonders trainiert sind. |
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Das Dirndlspringen in den Herrensee |
Ein weiteres Highlight des Festes ist das inzwischen zur heimischen Tradition avancierte Dirndlspringen. Anderswo schon längst von einem bekannten Dirndlmode-Hersteller gesponsort und durch die Teilnahme von Männern in Frauendirndln zum Faschingsklamauk mutiert hat das Dirndlspringen hier in Litschau seinen ganzen Charme bewahrt. |
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Die Lischauer Stadtkapelle |
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde eine Schmalspurbahn von Gmünd nach Litschau in Betrieb genommen, der Personenverkehr wurde jedoch 1986 wegen der sinkenden Fahrgästezahl eingestellt. Nach der Einstellung der benachbarten Steyrtalbahn 1982 waren die Waldviertler Schmalspurbahnen der letzte Bahnbetrieb Österreichs, auf dem fahrplanmäßig Dampflokomotiven im Einsatz standen. |
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Nostalgie-Fahrt von Gmund nach Litschau |
Diese Züge waren keine reinen Touristenzüge, sondern reguläre Leistungen, die zu normalen Bahntarifen benutzt werden konnten. 1996 wurde der reguläre Betrieb aufgegeben und die Züge in das Nostalgieprogramm der ÖBB aufgenommen.. Die Bahn ist in den Sommermonaten als Museumsbahn in Betrieb, das Bahnhofsgebäude dient kulturellen Veranstaltungen. |
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Die Gegend um Litschau, das von Sagen umrankte Obere Waldviertel, gleicht einer mystischen Urlandschaft. Die idyllische Gegend, mit ihren vielen Seen, 500 Teichen, geheimnisvollen Steinblöcken aus Granit, tiefen Nadelwäldern, Wiesen, Feldern und kleinen, bäuerlichen Dörfern, sowie romantischen alten Städtchen wie Gmünd, Zwettl und Horn und zahlreichen Stiften und Burgen ist die Urlaubslandschaft schlechthin. Durch die Randlage während der Zeit des "Eisernen Vorhangs" hat die Gegend eine erstaunliche Artenvielfalt beibehalten können.. |
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Schloss Heidenreichstein |
Die etwa 12 Kilometer von Litschau entfernte Wasserburg Heidenreichstein wurde etwa 1160 gebaut. Sie ist heute noch über zwei Zugbrücken zu betreten und kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. In den Räumen ist noch die Einrichtung aus den verschiedensten Zeitepochen zu sehen, wie beispielsweise eine tausendjährige Tischplatte und unzählige Tische und Stühle aus der Gotik, der Renaissance- und Barockzeit. |
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In der Blockheide bei Gmünd |
Weiter im Süden, in der Nähe von Gmünd, erstreckt sich eine Landschaft, die so aussieht, als hätten urzeitliche Riesen die Hand im Spiel gehabt. Die sogenannte Blockheide ist eine Mischung aus kleinteiligen Ackerfeldern, weiten, sanften Wiesenflächen und Mischwäldern. |
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Das Charakteristische dabei ist, dass diese Landschaft mit Granitblöcken durchsetzt ist, einer Ansammlung von imposanten, teilweise bizarr geformten sagenumwobenen Steinriesen. Diese Steingebilde sind die Reste einer Verwitterung an Ort und Stelle. |
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Das "Teufelsbett" in der Blockheide |
Typisch sind ihre abgerundeten, kissen- oder wollsackartigen Formen. Man nennt sie deshalb Wollsäcke oder Restlinge. Ihre teils merkwürdigen Formen haben die Fantasie der Menschen dazu angeregt ihnen bezeichnende Namen zu geben wie Pilzstein, Opferschale, Brotlaib, Teufelsbett, Koboldstein. |
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