Der Toplitzsee ist ein kleiner, tiefer und wunderschöner Bergsee im Steirischen Salzkammergut, im Gemeindegebiet von Grundlsee. Er wird von zwei Wasserfällen sowie einem unterirdischen Zufluss vom Kammersee gespeist und liegt zwischen dem von Bergwänden umgebenen Kammersee und dem größeren Grundlsee. Die beiden zufließenden Wasserfälle sind als vorderer und hinterer Wasserfall bekannt. Der Toplitzsee liegt an der Südseite des Toten Gebirges.
Der Grundlsee, der der Gemeinde den Namen gegeben hat, ist der größte See der Steiermark, er wird auch das „Steirische Meer“ genannt.
Der Grundlsee
Der Grundlsee hat Trinkwasserqualität. Seine Wassertemperatur kann in sehr sonnigen Sommermonaten 25 °C erreichen. Verbrennungsmotoren auf Schiffen und Booten sind verboten. Ausgenommen sind nur die Berufsfischerei und die Linienschifffahrt. Der 6 km lange und 1 km breite See hat 14 km Naturbadestrände aufzuweisen, die großteils frei zugänglich sind. Wegen oftmals auftretender Thermikwinde ist der See auch sehr beliebt bei Seglern und Surfern. Im Winter friert der See regelmäßig zu. Diese Tatsachen sowie die herrliche Berglandschaft, in die der See eingebettet ist, machen die Gegend zu einer idealen Urlaubslandschaft.
Nur eine halbe Stunde zu Fuß vom Grundlsee (Ortsteil Gößl) entfernt liegt der Toplitzsee. Dieser hat einen völlig anderen Charakter. Obwohl er zu den kleineren Salzkammergutseen zählt, ist er mit 103 Metern doch der tiefste. Über hundert Meter hohe senkrechte Felswände begrenzen den See an mehreren Seiten. Er besticht jedoch durch seine Farbe. Dunkelgrün liegt er vor der Toplitzseehütte, die Berge und Wälder spiegeln sich in ihm.
Zu Fuß umrunden kann man den Toplitzsee nicht, man gelangt nur an sein Westufer. Um den See zu erkunden, muss man sich einem motorbetriebenen kleinen Boot, einer „Plätte“ anvertrauen. Direkt am See übernachten kann man nur in einer kleinen, direkt am Toplitzsee gelegenen ehemaligen Forsthütte. Direkt am See gelegen lädt die urige Fischerhütte, die einzige Einkehrstätte am See, Sommer wie Winter zum Verweilen (und zum Essen) ein. Vorzüglich die Saibling-Gerichte!
Der Toplitzsee
Am Toplitzsee begann die romantische, verbotene Liebe von Erzherzog Johann zur PostmeisterstochterAnna Plochl, die später seine Frau werden sollte. Auch der Hochadel sowie die berühmte Kaiserin Sissi bewunderte den Toplitzsee.
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Am 22. August 1819 traf Erzherzog Johann von Österreich erstmals am Toplitzsee auf die 15 Jahre alte Ausseer Postmeisterstochter Anna Plochl, in die er sich verliebte. Bereits im Jahr 1823 wollte er sie vor den Traualtar führen. Ihm wurde aber von seinem Bruder, Franz Joseph I., nur gestattet, mit seiner Gefährtin als „Hausfrau“ zusammenzuwohnen. Nach außen wurde, um die Ehre Annas zu bewahren, auf die Einhaltung der Enthaltsamkeit Wert gelegt.
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1829 kam plötzlich die Einwilligung zur Heirat vonseiten des Kaisers. Am 18. Februar 1829 heirateten die beiden. Weil sie aber eine Bürgerliche war, musste Johann hinnehmen, dass er von der Thronfolge ausgeschlossen wurde und seine Nachkommen keinen Adelstitel tragen sollten. 1834 zeigte sich Kaiser Franz I. schließlich gnädig und verlieh Anna den Titel „Freifrau von Brandhofen“, womit sie in einen niedrigen Adelsstand erhoben wurde.
So unglaublich es klingt: Obwohl der See fischreich ist – die Toplitzsee-Saiblinge sind berühmt – enthält das Wasser ab etwa zwanzig Meter Tiefe keinen Sauerstoff mehr und ist so praktisch ohne organisches Leben – nur uralte, vermoderte Baumstämme treiben gespenstisch in dieser Tiefe.
Bootsfahrt auf dem Toplitzsee
Noch immer spuken in den Köpfen von Abenteuern und Einheimischen geheimnisumwitterte Geschichten um den Toplitzer See. Von einem versenkten Schatz des "Dritten Reiches" ist gerüchterweise die Rede: Gold, Diamanten, Falschgeld, Listen und Geheimkonten – alles soll sich unter der dunklen Oberfläche des Sees verbergen, versenkt von SS-Kommandos in den letzten Tagen des Krieges.
Wahr ist, dass zwischen 1943 und 1945 am See von der Deutschen Kriegsmarine "streng geheime" waffentechnische Versuche durchgeführt wurden: Unterwassersprengungen mit Grundminen, akustische Minenräumung, Wurfkörper und Unterwasserraketen.
Wahr ist auch, dass Anfang Mai 1945 Banknotenpressen, Dokumentenbeutel und falsche Pfundnoten der SS-Fälscherwerkstätte im KZ Oranienburg, in der Häftlinge falsche Pfundnoten herstellen mussten, mit denen Englands Währung untergraben werden sollte (Operation Bernhard), ins Ausseerland verlagert wurden. Das Material wurde, als die Alliierten anrückten, vom SS-Offizier Johannes Grohmann mit seinem Kameraden Alfred Kopetzky im Toplitzer See versenkt.
Im Jahr 1959 hatte Stern-Reporter Wolfgang Löhde im Toplitzsee aus 80 Metern Tiefe 17 Kisten voll gefälschter Pfundnoten und zwei Kisten mit Dokumenten geborgen, die von den Nazis versenkt worden waren. Im selben Jahr wurde unter der Regie von Franz Antel der Film "Der Schatz vom Toplitzsee" mit Joachim Hansen (Löhde) und Gert Fröbe (Grohmann) gedreht.
Der Spielfilm wurde an Originalschauplätzen gedreht. Er zeigt die Suche von Löhde nach dem Geheimnis der im Toplitzsee von den Nationalsozialisten versenkten Kisten.
Auch im Film "Goldfinger" (1964) findet der See mit dem Hinweis auf den dort angeblich verborgenen Schatz Erwähnung.
Die Fälscher (Trailer)
2007 fand auf der Berlinale die Uraufführung des österreichisch-deutschen Films "Die Fälscher" statt. Im Februar 2008 gewann der Film den Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film.
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Inzwischen hat man fast jeden Quadratmeter des Seegrundes mit speziellen Tauchgeräten abgesucht und außer den erwähnten gefälschten britischen Pfundnoten und verschiedenem Kriegsmaterial nichts gefunden.
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