Landschaften/ Orte

Das Riesenrundgemälde auf dem Bergisel



Andreas Hofer
Andreas Hofer (1767 - 1810) gilt in seiner Rolle als Anführer des Tiro­ler Aufstands von 1809 als Frei­heits­kämpfer gegen die bayerische und die fran­zö­si­sche Besetzung seiner Heimat.
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Am Bergisel, dem Originalschauplatz der Schlach­ten des Tiroler Frei­heits­kampfes, steht das Tirol Panorama im Süden Innsbrucks. Den Kern des Museums bildet ein 1.000 Qua­drat­me­ter großes Rie­sen­rund­ge­mäl­de: In fas­zi­nie­ren­der 360-Grad-Sicht zeigt es das historische Drama der 3. Schlacht am Bergisel im Jahr 1809 während der Tiroler Frei­heits­kämpfe.
Das Riesenrundgemälde ist eines von weltweit 28 noch existierenden Pa­no­ra­men aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Es gehört zu den meist­be­such­ten Sehenswürdigkeiten von Innsbruck.
Josef Cala­sanz Platter (1858–1905). Den Auftrag zur Realisierung des Rie­sen­rund­ge­mäldes erhielt Mi­chael Zeno Diemer (1867–1939), der für seine ein­drucksvollen Schlachtenbilder bekannt war. Un­ter­stützt wurde seine Arbeit unter anderen von Franz von Defregger (1835–1921).
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Riesenrundgemälde: Blick auf Innsbruck und die Nordkette
1896 wurde das Rundgemälde eröffnet, von der Öffentlichkeit enthusiastisch gefeiert. Auf mehr als 1000 Quadratmetern werden im Rie­sen­rund­gemälde die Ereig­nisse der dritten Schlacht am Bergisel vom 13. August 1809 dar­gestellt.

Zum historischen Hintergrund: Das von Napoleon besiegte Ös­ter­reich musste 1805 Tirol an Bayern abtreten. Weil aber Bayern den Tirolern ihre Selbstständigkeit nehmen wollte, wehrte sich das frei­heits­lie­ben­de Volk gegen Bayern und Frankreich.
1809 fanden unter der Führung von Andreas Hofer vier Schlachten auf dem Bergisel statt. Aus allen Teilen Tirols strömten Tiroler Bauern in Richtung Innsbruck, um die feindlichen Truppen zu bekämpfen.
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Riesenrundgemälde: Tiroler unter Pater Joachim Haspinger stürmen gegen die Bayern unter Oberstleutnant Hildel
Im Am 12. April kam es zur ersten Berg­isel­schlacht, bei denen die Landeshauptstadt Inns­bruck durch die Ti­ro­ler Streitkräfte befreit wurde. Aber bereits am 19. Mai gelang es den bayerisch-fran­zö­si­schen Truppen wieder, Innsbruck ein­zu­neh­men.
Am 25. und am 29. Mai kam es zur zwei­ten Schlacht am Bergisel, wobei sich die ba­ye­rischen Truppen geschlagen ins Unterinntal zu­rück­zogen.

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Weil aber Napoleon in der Schlacht bei Wagram die Öster­rei­cher besiegt hatte, wurden letztere zum Waffenstillstand von Znaim ge­zwungen. So wurde Tirol wieder von napoleonischen Truppen besetzt und Österreich bestätigte den Franzosen den Verzicht auf Tirol.
Andreas Hofer rief daraufhin die Bevölkerung zum Landsturm auf, dem am 13. August 1809 (15.000 bayerische, sächsische und französische Sol­da­ten unter der Führung von General Levèbvre standen einem ebenso großen Ti­ro­ler Schüt­zen­auf­ge­bot unter Andreas Hofer gegenüber) ein er­neu­ter Sieg folgte (dritte Berg­iselschlacht), nach dem Andreas Hofer in die Innsbrucker Hofburg einzog und von dort aus das Land regierte.
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Riesenrundgemälde
Der im Oktober 1809 unterzeichnete Friede von Schönbrunn beinhaltete die endgültige Aufgabe Tirols an Napoleon. So traten Mitte Oktober bayerische Truppen zum Sturm auf Tirol an, und bereits am 24. Oktober standen sie vor Innsbruck. Am 1. November traten die Bayern in der Früh zum Sturm auf den Bergisel an, und nach einem knapp zweistündigen Gefecht war die vierte (und letzte) Berg­isel­schlacht für die Tiroler verloren.
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Riesenrundgemälde: Schlachtszene

Während sich das Riesenrundgemälde 1905 in London befand (in der Imperial Austrian Exhibition) brannte das Gebäude des Gemäldes in Innsbruck ab. Daher wurde nach der Rückkehr des Bildes ein neues Haus, eine Rotunde, direkt an der Kettenbrücke er­richtet und das Bild dort ausgestellt. Im Ersten Welt­krieg kam dann das Gemälde nach Wien. Den Zwei­ten Weltkrieg über­stand das Gemälde unversehrt.
Nach vielen Wechselfällen und Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten wurde das Rie­sen­rundgemälde am 11. Sep­tem­ber 2010 an seinen neuen Standort, das Tirol Panorama am Bergisel übersiedelt.
Das TIROL PANORAMA wurde im März 2011 eröffnet. Es besteht aus ei­nem Neubau, der das Innsbrucker Riesenrundgemälde und die Dauer­aus­stel­lung „Schauplatz Tirol“ beheimatet, und dem denkmalgeschützten Kaiser­jä­ger­museum, mit dem es unterirdisch verbunden ist.
Das Kaiserjägermuseum
Das Kaiserjägermuseum widmet sich mit seinen Ausstellungen vor al­lem den Kai­ser­jä­gern, speziellen Infanterieregimentern der k. u. k. Ar­mee, die seit dem 19. Jahrhundert aufgestellt wurden und sich zu erheb­li­chen Teilen aus Tirolern und Voralbergern zusammensetzten.
Frontbesuch von Erzherzog Karl beim 3. Regiment der Kaiserjäger (1916)
Das Tiroler Kaiserjägermuseum wurde zwischen 1878 und 1880 erbaut und enthält Erinnerungsstücke, Waffen, Uniformen sowie Bilder von Persön­lich­keiten, die mit den Jägern in einem Bezug standen und Bilder zur Regi­ments­ge­schichte.
 
Geschichte Tirols
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